Die Attraktivität eines Arbeitgebers lässt sich heute längst nicht mehr einfach und pauschal definieren. Unterschiedlichste Generationen treffen in Unternehmungen aufeinander und bringen damit verschiedenstes Knowhow mit.
Nur noch rund 3% der heutigen werktätigen Bevölkerung machen die sogenannten Maturisten mit Jahrgängen vor 1945 aus. Auf Moral, Sicherheit und Beständigkeit setzt diese „stille Generation“, welche einen Weltkrieg mit- und überlebt hat. Das Auto als charakteristisches Produkt und die eigenen vier Wände als Lebensziel prägen diese Generation, bei der die Kommunikation noch ausschliesslich Face-to-Face oder über briefliche Wege stattfand.
Abgelöst werden diese von den Baby Boomers, welche rund 33% der Berufstätigkeit auf dem Markt ausmachen. Statt dem Brief greifen sie zum Telefon, der Fernseher ersetzt das Auto als generationenprägendes Produkt und das Lebensziel verlagert sich – die Sicherheit im Job erlangt fundamentalen Stellenwert. Disziplin, Leistungsorientierung und das Karrierestreben prägen diese geburtenstarken Jahrgänge.
Die Generation X umfasst die Jahrgänge von 1961 bis 1980 und prägt den Arbeitsmarkt derzeit mit 35% Berufstätigkeit am stärksten. Im Fokus steht der Computer und die damit einhergehende Vereinfachung von Prozessen: kommuniziert wird nun lieber via E-Mail und SMS. Dennoch ist der Umgang mit der Medienrevolution und den rasanten technologischen Neuerungen nicht automatisch gegeben. Die Verwirklichung individueller Lebenspläne sowie das Bewusstsein und der Wunsch nach Trennung von Berufs- und Privatleben steigen – die Work-Life-Balance erlangt Priorität.
Bereits wieder abgelöst wird diese bei den sogenannten „Millennials“, der Generation Y durch Freiheit und Sinnhaftigkeit sowie Selbstverwirklichung, -bestimmung und -darstellung über soziale Netzwerke. Ebenfalls prägen die Jahrgänge von 1981 bis 1996 deshalb die Bezeichnungen „Social Media-“ oder auch „Me-Generation“. In Unternehmen bringen sie die „always-on-Mentalität“ mit und setzen auf Storytelling. Sie hinterfragen Strukturen sowie konventionelle Arbeitsbedingungen und -weisen. Daher ersetzt die Work-Life-Integration die Work-Life-Balance. Hierarchien und Rollenmodelle werden nicht mehr automatisch akzeptiert.
Die Generation Z – vollständig ins technologische Zeitalter geboren – ist geprägt von Multikulturalismus und gilt als aufgeschlossenste Generation. Sie etabliert sich zu einer globalen Kultur, denn Merkmale und Trends zeigen sich weltweit einheitlicher denn je. Als „Digital Natives“ und mit „Patchwork-Karrieren“ leben sie an der Schnittstelle zwischen Realität und Virtualität und gehen intuitiv und innovationsbegeistert mit neuen Technologien um und auf diese zu. Nachhaltigkeit rückt in den Fokus.
In Bezug auf Werte, Normen und Ziele grenzen sich diese Zielgruppen nach Geburtsjahren also stark voneinander ab und bringen dadurch die unterschiedlichsten Inputs und Wissensstände in die Gesellschaft ein. Für Unternehmen bedeutet dies gleichermaßen eine Herausforderung und Chance. Mit gezielter Kommunikation können die unterschiedlichsten Arbeitnehmenden angesprochen und dadurch ihre Bedürfnisse erkennt und erfüllt werden. Klar ist: Die neuen Generationen arbeiten nicht „für“ sondern „mit“ ihren Arbeitgebenden